Unser letzter Sommer

Von | 5. Oktober 2015

Filmpremiere am 22. Oktober

Eine Liebesgeschichte am Rande des Vernichtungslagers

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Mit Filmen über den II. Weltkrieg tut man sich in Deutschland immer noch schwer. Am interessantesten und eindrucksvollsten sind internationale Koproduktionen, wie „Die Blechtrommel“, „Sophie Scholl“, „Der Pianist“ oder „Die Fälscher“. Schwierig und klischeebehaftet sind deutsche Alleingänge, wie der dreiteilige TV-Film „Unsere
Mütter, unsere Väter“ des ZDF. Polen hat darauf mit dem Film „Warschau 44“ geantwortet, der in Deutschland bislang nur später Nachtzeit im ZDF zu sehen war.

Der 17-jährige Romek (FILIP PIOTROWICZ), dessen Vater im Krieg getötet wurde, arbeitet als Heizer bei der Eisenbahn. Gemeinsam mit der 16-jährigen Nachbarstochter Franka (URSZULA BOGUCKA) genießt er die Idylle des Sommers: die Sonne, die Natur – Romek ist verliebt.  Foto: Robert Palka

Der 17-jährige Romek (FILIP PIOTROWICZ), dessen Vater im Krieg getötet wurde, arbeitet als Heizer bei der Eisenbahn. Gemeinsam mit der 16-jährigen Nachbarstochter Franka (URSZULA BOGUCKA)
genießt er die Idylle des Sommers: die Sonne, die Natur – Romek ist verliebt.
Foto: Robert Palka

Jetzt kommt eine deutsch-polnische Produktion als Spielfilmkinodebüt des Dokumentar-
und Kurzfilmregisseurs Michał Rogalski mit dem Titel „Unser letzter Sommer“ (Letnie przesilenie) in die Kinos. Über den Weg einer Liebesgeschichte wird die Schwierigkeit, in dem besetzten Polen zu leben, geschildert. Regisseur Rogalski schildert in dem Film das Leben zwischen der deutschen Sicherheitspolizei, korrupten Autoritätsfiguren in allen Gesellschaftsschichten und fliehenden Juden, die erste Liebe und den ersten großen Verlust im Leben. Eigentlich eine Geschichte, wie sie überall spielen könnte. Doch sie ereignet sich an der Desinfektionsrampe 333
des Vernichtungslagers Treblinka, das zur Ermordung der Juden aus dem Warschauer Ghetto errichtet wurde. Hier machen deutsche Soldaten Geschäfte mit den Habseligkeiten der Opfer des nahen KZ.
Auslöser für die berührende Geschichte waren für Michal Rogalski Fotos seiner Großeltern aus dem Sommer 1943, die eine scheinbar sorgenfreie Zeit dokumentieren. Und so widmet Rogalski den Film: „Für meine Großmutter, die mir ALLES erzählte.“

Der 17-jährige Soldat Guido (JONAS NAY) hat nur Augen für Franka. Sein Kamerad Odi (GERDY ZINT) macht ihm Mut: „Das wäre doch ein Küken für dich“. Die beiden Männer werden auf Patrouille geschickt – auch sie müssen zur Rampe 333.  Foto: Alexander Janetzko

Der 17-jährige Soldat Guido (JONAS NAY) hat nur Augen für Franka. Sein Kamerad Odi (GERDY ZINT) macht ihm Mut: „Das wäre doch ein Küken für dich“. Die beiden Männer werden auf Patrouille geschickt – auch sie müssen zur Rampe 333.
Foto: Alexander Janetzko

Das Drehbuch, ebenfalls von Michal Rogalski, gewann 2008 den Hartley-Merrill-Drehbuch-Preis und im September diesen Jahres beim Montreal Film Festival erhielt Rogalski ebenfalls die Auszeichnung für das beste Drehbuch.
Das deutsche Nachwuchstalent Jonas Nay (WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK., HOMEVIDEO) in der Rolle des Guido, der polnische Jungschauspieler Filip Piotrowicz (Romek), Urszula Bogucka (Franka) und Maria Semotiuk (Bunia) spielen die Hauptrollen in diesem Drama. Die deutschpolnische Kinoproduktion UNSER LETZTER
SOMMER entstand zwischen August und Oktober 2013 in der Nähe der Stadt Wrocław, zwischen Riesa und Torgau in Sachsen und im brandenburgischen Lübben. Der Film ist eine Koproduktion der deutschen SUNDAY Film aus Halle, der Berliner MAFILM, dem Tonstudio STL, dem Rundfunk Berlin-Brandenburg und der polnischen
PRASA I FILM aus Warschau.
Ab 22. Oktober ist der Film in Deutschland in den Kinos.