Generalversammlung des Internationalen Auschwitz Komitees

Von | 31. August 2017

Kranzniederlegung an der Todeswand bei Block 11 im KZ Auschwitz durch das Präsidium des Internationalen Auschwitz Komitees. Foto: Forster

Generalsekretär der Vereinten Nationen dankt den Überlebenden

 Im polnischen Oswiecim, vor den Toren des ehemaligen deutschen Konzentrations- und Vernichtungslagers, fand am 30. und 31. August die 15. Generalversammlung des Internationalen Auschwitz Komitees statt, zu der Überlebende des Lagers mit ihren Angehörigen und Delegierte von Auschwitz-Stiftungen aus sechzehn Ländern angereist sind. In Grußbotschaften dankten die Staatspräsidenten Polens, Deutschlands und Österreichs und der Generalsekretär der Vereinten Nationen den Überlebenden für ihr kontinuierliches Engagement als Zeitzeugen im Gespräch mit jungen Menschen.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen Antonio Guteres schrieb in seiner Grußbotschaft:
„Sie ermutigen durch Ihre Arbeit all diejenigen, die heute unterdrückt werden, und Ihre Stimmen tragen immer wieder dazu bei, Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung zu entlarven. Sie schützen diejenigen, die heute verletzlich sind, Sie verteidigen die demokratischen Institutionen und Sie rufen die Welt auf, wachsam gegenüber Völkermord und anderen Verbrechen zu sein.“

In seiner Rede vor den Delegierten betonte der Präsident des Komitees, der jüdische Auschwitz-Überlebende Roman Kent aus New York:
„Wir als Überlebende von Auschwitz haben uns immer als Seismographen der Demokratie verstanden, die sehr früh und sehr genau registrieren, wann und wo unsere Demokratien bedroht sind und der Hass und der Antisemitismus wieder auf die Straße drängen.“

Der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees Christoph Heubner warnte in seinem Bericht vor den etwa 120 Delegierten und Gästen:
„Der Hass ist zurück. Auschwitz hat nicht in Auschwitz angefangen, Auschwitz hat mit dem Hass auf den Straßen angefangen. Dem Hass gegen Juden, der aggressiven Verachtung und der Zerstörung der Demokratie. Das machen die Bilder deutlich, die uns heute tagtäglich nicht nur aus Charlottesville erreichen. Die Überlebenden fragen sich heute in großer Unruhe, ob es genug Wachsamkeit und Empörung gegenüber den Angriffen auf die Demokratie gibt oder ob erneut die Gleichgültigkeit gegenüber dem Hass die Oberhand behält. Deswegen bleibt den Überlebenden das Gespräch mit den jungen Menschen in aller Welt besonders wichtig.“