Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Im April dieses Jahres ist der langjährige Vorsitzende unserer Gesellschaft, der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Dr. hc. Helmut Ridder gestorben. Wir würdigen seine Arbeit für die deutsch-polnische Verständigung mit einem Nachruf des jetzigen Vorsitzenden der Gesellschaft wie auch mit einem Artikel aus Helmut Ridders Feder, den er bereits 1994 geschrieben hat. Dieser Artikel ist zwar lang und schwierig zu lesen, aber das ‘Durchhalten’ bzw. das ‘Durchkämpfen’ lohnt sich, zeigt er doch wesentliche Ursachen dafür auf, warum wir heute in einer sich BRD nennenden Republik leben, die eine demokratische Verankerung nur unzureichend verwirklicht hat, mit allen Folgen für außenpolitische Beziehungen.

Ganz im ‘Ridderschen’ Sinne fand die Tagung zu Helmut von Gerlach und seine Zeit, dem ursprünglichen Namenspatron unserer Gesellschaft, statt, die wir in der letzten Ausgabe von POLEN und wir angekündigt hatten. Über den Verlauf dieser sehr interessanten Tagung können Sie in einem Beitrag lesen. Die Fotokollage auf der Umschlagrückseite verschafft Ihnen einen optischen Eindruck von der Tagung. Mindestens ebenso interessant ist der erste Teil eines Aufsatzes zu einem französischen KZ aus dem Ersten Weltkrieg, der wichtige Traditionslinien ‘unseres’ Deutschlands aufzeigt ...

Darüber aber hinaus möchte ich auf die Beiträge zu Kunst und Kultur auf den hinteren Seiten des Heftes hinweisen. Sie bringen uns verschiedene Aspekte sowohl der polnischen Kultur wie auch der polnisch-deutschen Begegnungen auf diesem so wichtigen Gebiet nahe. Der Beitrag zu dem Theaterstück „Eine alte Frau brütet“ ist in der letzten Ausgabe unserer Zeitschrift versehentlich nur zur Hälfte abgedruckt worden. Lesen Sie ihn in dieser Ausgabe samt der Information über ein deutsch-polnisches Theaterprojekt ungekürzt.

Zum Schluss möchte ich im Namen der heutigen Redaktion Harri Czepuk, der  POLEN und wir Anfang der 90er Jahre als Chefredakteur geleitet hatte, zu seinem 80. Geburtstag die herzlichsten Glückwünsche aussprechen. Harri hat in dieser Zeit maßgeblich dafür gesorgt, dass sich nach dem Zusammenschluss unserer beiden Gesellschaften, der Gesellschaft für gute Nachbarschaft zu Polen und der DPG-BRD, die verschiedenen Perspektiven auf Polen aus West- wie aus Ostdeutschland in der Zeitschrift wiederfanden. Alles Gute, lieber Harri, auch für die Zukunft und ein kräftiges Danke!

 

Mit vielen Grüßen aus Bochum

Ihr Wulf Schade