Polnischen Akademie der Wissenschaften – Zentrum in Berlin

Dass das Berliner Zentrum der Polnischen Akademie der Wissenschaften als fünfte Einrichtung dieser Art in Europa (nach Paris, Rom, Wien und Moskau) gegründet wurde, ist sicherlich der guten Nachbarschaft zwischen Polen und Deutschland zuzuschreiben. Selbst wenn es schon lange eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, einzelnen Hochschulen oder Forschungsinstituten gab, deren Geschichte manchmal in die siebziger oder sogar sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurückreichte, eröffnete die Zeit nach 1989 neue Möglichkeiten in diesem Bereich.

 

Um eine Umsetzung dieser Möglichkeiten zu begünstigen, trafen die Regierungen der Republik Polen und der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1997 eine Vereinbarung darüber, eine Niederlassung der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) in Berlin und eine Außenstelle des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in Warschau einzurichten. Mit dieser Vereinbarung wurden Voraussetzungen für die Gründung des Berliner Zentrums der Polnischen Akademie der Wissenschaften im November 2000 geschaffen, die ihren Sitz in der ehemaligen Residenz des polnischen Botschafters in der DDR fand, die ihr vom polnischen Außenministerium überlassen wurde. Diese am Majakowskiring 47 im Ostberliner Stadtteil Pankow gelegene Villa verfügt unter anderem über einen Konferenzsaal für ca. 80 Personen mit Nebenräumen sowie über einige Gästezimmer für Gastwissenschaftler. Der erste Leiter des Zentrums, der Germanist Professor Franciszek Grucza, wurde im Februar 2002 vom Historiker und Politikwissenschaftler Professor Eugeniusz Cezary Król abgelöst. Die Aufgaben des wissenschaftlichen Referenten übernahm der Historiker Prof. Edmund Dmitrów.

Das Berliner Zentrum soll die Errungenschaften der polnischen Wissenschaft in Deutschland popularisieren und fördern, andererseits auch gleichzeitig Informationen über das wissenschaftliche Leben in Deutschland sammeln. Ihre Schlüsselaufgabe besteht darin, Kontakte zwischen polnischen und deutschen wissenschaftlichen Einrichtungen anzubahnen sowie Partner für bilaterale oder auch multilaterale wissenschaftliche Projekte zu vermitteln. Das Zentrum veranstaltet wissenschaftliche Tagungen für Forscher und Studenten aus beiden Ländern. Das Zentrum führte bislang eine Reihe von wissenschaftlichen Konferenzen sowie Veranstaltungen durch, die zur Förderung der Wissenschaft dienten, unter anderem im Bereich der Germanistik, der Astronomie und Weltraumforschung, der Archäologie und Geschichte. Das Zentrum stand Pate bei der Gründung des Polnischen Wissenschaftlichen Forums in Deutschland, das Wissenschaftler polnischer Abstammung vereint, die Forschung und Lehre in Deutschland betreiben und gleichzeitig allen Kollegen offen steht, deren Forschungsinteresse sie mit Polen verbindet.

Polnische Akademie der Wissenschaften – Zentrum in Berlin

Majakowskiring 47, 13156 Berlin

Tel. 030- 486 28 50, Fax. 030- 48 628 52

wiss.zentrum@panberlin.de

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ORB: Nachrichten aus Polen

Von Wolfhard Besser

 

Die EU-Aufnahme Polens rückt bekanntlich immer näher. So ist es nicht verwunderlich, dass die Zusammenarbeit zwischen Polen und Deutschland, vor allem in den grenznahen Regionen, von Monat zu Monat umfangreicher wird; nicht nur auf politischem und wirtschaftlichen Gebiet. Die kulturellen Kontakte zwischen beiden Ländern waren schon immer eng - auch was den Journalismus betrifft. Nun kommt noch ein Mosaiksteinchen dazu. Seit Anfang Januar 2003 sendet das Fernsehen des Ostdeutschen Rundfunks Brandenburg (ORB) jeweils freitags im Ländermagazin „Aktuell, um 6“ fünfminütige Nachrichten in Wort und Bild aus Polen - vorzugsweise aus den Grenzwojewodschaften Lubusker Land und Niederschlesien. So ist nicht verwunderlich, dass sich die erste Nachricht in der ersten Sendung dieser Art mit dem angestrebten Beitritt Polens zur EU beschäftigte: Über 50 % der polnischen Bevölkerung befürworte damals bereits  die Mitgliedschaft Polens in der Europäischen Union.

Zu dieser Neuerung im Programm des ORB kooperiert der Fernsehsender mit dem Partner Polskie Telewizja Wrocław, das seinerseits ebenfalls freitags Nachrichten aus dem Nachbarland, aus Ostdeutschland, im Programm aufnahm unter dem Titel “Fakty za Odry“. Beide Stationen produzieren bereits über zehn Jahre das deutsch-polnische Magazin „Kowalski trifft Schmidt“. Es wird vom ORB - und auch vom MDR - hierzulande und jenseits von Oder und Neiße von TV Wroc³aw in der eigenen Region und darüber hinaus auch im landesweiten 3. Polnischen Fernsehen in 14-tägiger Folge gesendet. (Siehe auch POLEN und wir Nr. 2/2002). Überdies ist alljährlich ein journalistischer Wettbewerb zwischen dem Land Brandenburg und der Nachbarwojewodschaft ausgeschrieben, der die besten Arbeiten über das Leben und Wirken im Sinne der deutsch-polnischen Verständigung prämiert. Journalisten des ORB und von TV Wrocław gehören bereits zu den Preisträgern.                                                                                                                                                                                                                                          m