Der polnische
achte Mai 1945
Sieg und
Niederlage
Von Jerzy Holzer
Für die einen ist es ein Tag des Sieges, des Triumphes der Freiheit,
der Gerechtigkeit und der Demokratie. Für die anderen, die Deutschen, ein Tag
der Erinnerung an Irrwege, auf die sie falsche Propheten führten,
Propagandisten von Hass und Verbrechen. Es war also ein Tag der Niederlage und
gleichzeitig ein Tag der Befreiung von bösen Mächten. Aus diesem mehr oder
weniger einheitlichen europäischen Chor fällt Polen heraus. Das Land stellt
sich doch eine Frage, vor die sich kein anderes Land der damaligen siegreichen
Koalition gestellt sieht: Bedeutet der 8. Mai für uns, die Polen, ein Tag des
verdienten Sieges oder der unverdienten Niederlage?
Mit dieser Frage stellen wir uns
praktisch außerhalb der Selbstzufriedenheit Europas, außerhalb seines Bildes
über das 20. Jahrhundert.
Verschiedene kollektive Schicksale
In der Geschichte des II.
Weltkrieges kann man bezüglich Polens tatsächlich eine sehr weitgehende
Besonderheit entdecken. Kein anderes gegen Deutschland oder seine
Verbündeten kämpfendes Land befand sich
zu Beginn des Krieges unter einer doppelten Besetzung: durch Deutschland und UdSSR (dem späteren Teilnehmer
an der siegreichen Koalition). Kein
anderes gegen Deutschland kämpfendes Land war zum Ende des Krieges von einer so
starken sowjetischen Unterdrük-kung betroffen: Seine Regierung, die die
Bevölkerung Polens durch die Kriegsjahre führte, verlor die Macht und ihr wurde
von einer ausländischen Macht ein neues Regierungssystem mitsamt den
dazugehörigen Personen aufgezwungen.
So betrachtet kommt man eher zu
der Antwort, dass das Ende des Krieges für uns eine Niederlage und kein Sieg
war. Man könnte höchstens hinzufügen, dass die Niederlage bereits früher
besiegelt worden war, weshalb das Kriegsende bereits keine größere Bedeutung
mehr hatte, dass also der 8. Mai 1945 für Polen kein besonderes Datum
darstellt.
Aber das Problem liegt nicht nur
darin, ob wir mit den anderen Europäern einer Meinung sind. Eine solche Antwort
wäre vereinfacht und einseitig. Sie geht an der Gefühlswelt vieler Polen im
Jahre 1945 vorbei, von denen viele heute noch leben. Gegen Ende des Krieges
existierten nämlich grundlegende Unterschiede zwischen den verschiedenen
polnischen bzw. den die polnische Staatsangehörigkeit besitzenden
Bevölkerungsgruppen. Der 8. Mai 1945 spielte für jede von ihnen eine andere
Rolle. In keinem anderen europäischen Land existierten so viele und so deutlich
unterschiedliche kollektive Schicksale wie in Polen.
Die größte Gruppe der polnischen
Gesellschaft lebte im Mai 1945 in Gebieten, die sich innerhalb der neuen
Grenzen Polens befanden. Für diese Menschen nährte jedoch das Ende des Krieges
die Hoffnung, dass die in die Armee eingezogenen Männer wieder nach Hause
zurückkehrten und sich die materielle Situation schrittweise verbessern würde.
Zusammen mit der Angliederung der ehemals zu Deutschland gehörenden Gebiete
entstand die Möglichkeit, dort Wohnung und Arbeit zu finden.
Aus Mauthausen und aus Kasachstan
Ich schreibe darüber auch aus
eigener Lebenserfahrung. Die letzten Kriegstage erlebte ich schon bewusst, denn
ich war fast 15 Jahre alt. In O¿arów bei Warschau
herrschte Freude, verbunden mit der Überzeugung, dass alles zum normalen Leben
wiederkehren würde. Der von den Scheinwerfern aus dem nahen Warschau erhellte
Himmel und die damals wenigen Feuerwerke schufen eine echte und allgemeine
Begeisterung.
Grundlegend neue Situationen,
positive wie negative, entstanden doch bedeutend früher, in den Gebieten östlich
der Weichsel, die die Rote Armee nach und nach eingenommen hatte, bereits im
Sommer 1944 und dann im Januar, Februar und März 1945 in den von ihr eroberten
Gebieten westlich der Weichsel. Positiv war, dass die schrecklichen
Kollektivstrafen durch die deutschen Besatzer aufhörten, ebenso die tägliche
Gefahr, in Konzentrationslager oder zur Arbeit nach Deutschland verschleppt zu
werden, dass es wieder möglich war, die polnische Kultur zu entwickeln und
legal den Unterricht an Mittel- und Hochschulen aufzunehmen.
Diese positiven Veränderungen
habe ich auch persönlich erlebt. Ich kehrte zusammen mit meiner Familie aus
einem Dorf im Gebiet von Czêstochowa, wohin uns das
Schicksal nach der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes geworfen hatte, in
die Nähe von Warschau zurück. Mein Vater begann wieder zu arbeiten. Mein Bruder
ging nach Krakau auf die Jagiellonen-Universität, um
dort sein Studium zu beginnen. Ich selbst befand mich das erste Mal in einer
legalen Mittelschule, nach zwei Jahren heimlichen Unterrichts und nach vielen
Monaten auf dem Lande ohne Unterricht und Bücher. (…)
Wenn auch nicht direkt mit Ende
des Krieges so doch in seiner Folge konnten unsere Verwandten wieder
zurückkehren, von denen wir lange keine Nachricht bekommen und die wir bereits
für tot gehalten hatten. Zuerst kehrte mein Cousin zurück, der Häftling im
deutschen Konzentrationslager in Mauthausen war. Er übersiedelte übrigens nach
kurzer Zeit aus Polen zu seinem in England gebliebenen Vater, einem
Militärarzt, und ging dann mit ihm zusammen nach Australien. Später kam aus der
deutschen Gefangenschaft auch der Bruder meiner Mutter zurück, Hauptmann der
Heimatarmee beim [Warschauer] Aufstand, von dem wir den letzten Brief im
September 1944 durch die von der Aufstandsleitung organisierte Post erhalten
hatten. Noch später kehrte die Familie des Cousins meiner Mutter zurück, die
von den Sowjets nach Kasachstan verschleppt worden war.
Beunruhigende Nachrichten
Zwei Umstände waren dafür
entscheidend, dass die Beendigung des Krieges mit Hoffnung verbunden war. Der
erste war die Erschöpfung nach sechs Jahren Krieg. Besonders stark betraf das
die aus Warschau vertriebenen und in ihrer großen Mehrheit jeglicher
Wohnmöglichkeit beraubten Menschen. Der zweite Umstand war die Verzweiflung
über die westlichen Verbündeten nach den Beschlüssen von Jalta, die die
Änderung der östlichen Grenzen akzeptierten sowie schwiegen, als durch
Schaffung von Fakten das kommunistische System gefestigt wurde. In ihrer großen
Mehrheit wollten die Polen ihre Hoffnung nicht an einen neuen großen Konflikt
knüpfen, wie den eines III. Weltkrieges. Man verknüpfte so das persönliche wie
auch das nationale Schicksal mit den entstandenen Realitäten. Man glaubte, dass
die Chance zum Wiederaufbau des Landes wie auch wenigstens einer teilweisen Selbstständigkeit bestehe. Man wartete - wie
es in Jalta verabredet worden war - auf die Bildung der Regierung der
Nationalen Einheit, die Garant dieser Selbstständigkeit sein sollte.
Damals und nicht erst nach
Beendigung des Krieges änderte sich auch die Situation Tausender polnischer
Juden, die sich versteckt gehalten hatten oder aus den wenigen nicht von den
Deutschen aufgelösten Lagern gerettet worden waren. Für die Deutschen waren sie
Freiwild, verurteilt zum Tode. Mit Beginn des Einmarsches der sowjetischen
Armee und der Bildung eines kommunistischen Polens wurden sie zu normalen
Bürgern (...). Nur eine Möglichkeit bekamen sie erst nach Beendigung des
Krieges: Die Möglichkeit zur Emigration aus einem Land, in dem nicht alle auf
den Gräbern ihrer Familie, ihres Volkes und ihrer Kultur leben wollten.
Allgemein waren aber auch damals
bereits die negativen Seiten der Situation bekannt. Man wusste mehr oder
weniger um die Repressionen, denen der für die Unabhängigkeit kämpfende
polnische Untergrund ausgesetzt war. Zwar wurde die Verhaftung des Generals
Leopold Okulicki, des letzten Führers der AK [Landesarmee,
sie unterstand der polnischen Exilregierung in England], sowie die der anderen
Führer der um die Unabhängigkeit kämpfenden Kräfte durch den NKWD erst durch
den Prozess in Moskau bekannt, d.h. über einen Monat nach Beendigung des
Krieges. Aber die Verfolgung der AK war kein Geheimnis. Sicherlich spielten
diese negativen Momente in den Gebieten, in denen die Partisanen traditionell
kämpften, eine größere Rolle als in der Nähe von Warschau. Aber auch uns
erreichten diese beunruhigenden Nachrichten.
Unsichere Hoffnung
Wenn also die Bevölkerung, die in
den bei Polen gebliebenen Gebieten
lebte, das Ende des Krieges als Anzeichen einer Rückkehr zum normalen Leben
betrachtete, verbunden mit einem wenn auch gemäßigten Optimismus, so gestaltete
sich das Los der zahlenmäßig nächst größeren Gruppe anders. Das waren die Polen
aus den östlichen Teilen der II. Republik, für die weder die Ereignisse von 1944-45
noch die Beendigung des Krieges die Rückkehr zu einem normalen persönlichen
Leben und zur politischen Stabilisierung versprachen. Im Gegenteil: Diese
einige Millionen starke Menschengruppe war in den vorhergehenden Monaten
erneuten Repressionen ausgesetzt, die deutlich stärker als in Polen westlich
des Bug und der San waren. In ihrer übergroßen Mehrheit sahen sie ihre
unsichere Zukunft in einer faktischen Zwangsumsiedlung, die die Aufgabe ihrer
Häuser und der Heimat bedeutete. Schon Ende 1944 begann die Organisierung
dieser Umsiedlungen.
Natürlich kann man sagen, dass
das nun nicht Grund genug sein konnte, den 8. Mai als eine Niederlage zu
betrachten, denn die Bewohner dieser Gebiete hatten dies doch bereits mehrfach
erlebt: Das erste Mal nach der sowjetischen
Besatzung im September 1939 und der ihr folgenden deutschen Besatzung, dann
während der blutigen ethnischen Konflikte mit den Nachbarn und zum Schluss nach
der erneuten sowjetischen Herrschaft. Das Ende des Krieges eröffnete eine
schmerzhafte Perspektive, aber doch eine, die Hoffnung für die Zukunft geben
konnte: Man bekam die Chance auf eine Wohnung und für ein friedliches Leben in
den Westgebieten, die Polen angeschlossen worden waren. Ende August 1945 waren
im westlichen Teil der Ukraine, der früher zur II. Republik gehörte, fast
790.000 Polen und Juden zur Ausreise berechtigt. Es ließen sich fast 680.000
zur Ausreise nach Polen registrieren, also fast 85%. Weniger umfassend, obwohl
sie ebenfalls Massencharakter annahm, war die Aussiedlung aus dem nördlichen
Teil der ehemaligen Ostgebiete.
Eine andere große Gruppe bildeten
die während der Repressionen der Jahre 1939-1941 bzw. nach der durch die
sowjetische Armee 1944 erneuten Einnahme der [früheren polnischen] Ostgebiete
Verschleppten. Diese Polen, die keine Möglichkeit hatten, 1942 zusammen mit der
Anders-Armee in den Iran zu gehen, oder sich auch nicht in den später
rekrutierten Teilen der polnischen Armee befanden, die unter Führung der
sowjetischen Armee kämpften, bildeten eine mehrere Hunderttausend Personen
zählende Gruppe. Ihre Lebensbedingungen, hauptsächlich in Kasachstan oder
anderen asiatischen Gebieten, waren schrecklich. Dort lebten 300.000 polnische
und jüdische Staatsbürger der II. Republik. Viele von ihnen überführte man
bereits Mitte 1944 in die Ukraine und später nach Polen. Aber die umfassendere
Repatriierung geschah erst später. Für diesen Teil der Bevölkerung spielte die
Beendigung des Krieges eine besondere Rolle: Es entstand die Hoffnung auf eine
schnelle Rückkehr in das Vaterland und ein Ende der Zeit, in der ihre Familien
durch Hunger und Krankheit dezimiert worden waren.
Zerstörtes Leben
Eine andere Gruppe bestand aus
Polen, die das Ende des Krieges in Deutschland erlebten: ehemalige Häftlinge
aus Konzentrationslagern, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Nur ein Teil von
ihnen befand sich auf bereits von der Koalitionsarmee eingenommenen Gebieten,
im Westen oder Osten Deutschlands; einige von ihnen wurden erst mit der
Kapitulation des Reiches frei. Für alle bedeutete jedoch der 8. Mai der
symbolische Augenblick der Freiheit. (…..)
Viele (…) kehrten zurück, weil
sie durch das Ende des Krieges eine Chance zur Rückkehr zu ihren Familien
sahen, in ihr Land, zur Arbeit oder Forschung. Viele andere blieben im Westen
und wählten das Los eines Emigranten, oft als Heimatlose. Der Deutsche
Historiker Wolfgang Jacobmeyer beschrieb beispielhaft
die Biographie eines Mannes, die ruiniert und nicht mehr zu reparieren war.
"Ein Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik, geboren 1909 in Warschau.
Verheiratet seit 1939, ein Kind. Am 14.2.1940 während einer Razzia in einer
Straßenbahn festgenommen und nach Deutschland verschleppt. Zwangsarbeit, u.a. bei der großen Schleuse in Wilhelmshaven. Nach der
Befreiung Aufenthalt in verschiedenen norddeutschen Lagern [es handelte sich
hier um Übergangslager der Alliierten für die so genannten DPs,
englisch: Displaced Persons,
d.h. Menschen verschiedener Nationalität, die nach Ende des Krieges in
Deutschland blieben - TP]. 1947 lehnte er aus politischer Überzeugung die
Rückkehr nach Polen ab, Er lebt bis 1949 im Lager, dann bekam er die Erlaubnis
zur Ausreise nach Kanada. Seit 1950 Industriearbeiter in Toronto, erst dort
erfuhr er vom Tod seiner Familie während
des Warschauer Aufstandes 1944. Es gab wegen der Sprachschwierigkeiten und
seines Lebensalters kein Zurück mehr in den Lehrerberuf. Ab 1956 wurde er als
Frühinvalide anerkannt."
Eine weitere Gruppe setzte sich
aus denen, die den für Polen unsicheren Sieg erkämpft hatten, zusammen: die
polnischen Soldaten an der Ost- und Westfront. Soweit wir wissen, war ihre
Stimmungslage sehr unterschiedlich. Eins aber verband sie: die Freude über das
Ende der Kämpfe, das gerettete Leben, das vorher ständig gefährdet war.
Die aus dem Osten kommenden
polnischen Soldaten hatten das Gefühl, über die Deutschen einen Sieg errungen
zu haben. Negative Elemente spielten in ihrem Bewusstsein eine geringere Rolle,
wofür zwei Sachverhalte verantwortlich waren. Erstens hatte man sich bereits an
die mit der Zeit entstandene faktische Abhängigkeit von der UdSSR gewöhnt,
unter deren Führung man sich ja an der
Front befunden hatte. Zweitens, und das spielte eine nicht weniger wichtige
Rolle, war die Indoktrination in den Reihen der polnischen Armee mit einem
schwarz-weißen Weltbild bereits fortgeschritten: Das besiegte Deutschland war
der ewige Feind Polens. Die Russen oder auch die Rote Armee waren Verbündete,
slawische Brüder, im letztlich siegreichen Kampfe.
In den Reihen der polnischen
Armee im Westen bekamen die negativen Elemente mit dem Ende des Krieges ein
bedeutenderes Gewicht. Die amerikanischen und britischen Verbündeten hatten sie
enttäuscht. Die polnischen Soldaten mussten eine Entscheidung fällen: Sollten
sie zu ihren Familien und Freunden zurückkehren, aber in ein Land, in dem die
Wirklichkeit weit davon entfernt war, wie man sie sich während des Krieges
erhoffte? Oder sollte man in der Emigration bleiben? Besonders schwierig war
die Entscheidung für die Soldaten, die in den Jahren 1939-41 deportiert wurden
und diese Zeit in Lagern verlebten, bis sie die UdSSR mit der Anders-Armee
verlassen konnten. Es war für sie auch deshalb so schwierig, weil es für deren
Mehrheit kein Zurück mehr in die Heimat gab, da sie von Polen abgetrennt worden
war.
1989: das Jahr des Sieges
Es gibt also nicht die eine,
gemeinsame polnische Antwort auf den 8. Mai 1945 und die darauf folgenden Tage
und Monate, ob das Ende des Krieges eine polnische Niederlage oder einen
polnischen Sieg bedeutet.
Heute fällt uns die gemeinsame
Antwort leichter. Aber einfach ist sie nicht. Im Mai 1945 endete ein Krieg, in
dem das polnische Volk vor einer drohenden physischen Ausrottung oder einem
Leben als Sklaven stand. Die bekannt gewordenen Pläne der Nationalsozialisten
versichern, dass diese Befürchtungen keine Übertreibung waren. Unter diesem
Aspekt war das Ende des Krieges ein Sieg.
Trotz der ungeheuren Verluste
ging Polen aus dem Krieg verkleinert hervor, mit neuen, ihm aufgezwungenen
Grenzen, die perspektivisch den Verlust der Heimat und eines bedeutenden Teils des
Hab und Gutes von Millionen Menschen bedeuteten. Vor
allem aber wurde es zu einem - verursacht durch die bereits einige Monate
vorher gefällten Beschlüsse von Jalta -
vom Kreml abhängigem Land. er es nicht nur seiner Außenpolitik unterwarf,
sondern ihm auch sein System aufzwang, entgegen den polnischen Interessen. So
gesehen war das Ende des Krieges eine Niederlage.
Wie kann man nun die Argumente
gegeneinander abwiegen?
Das wird immer Subjektiv sein.
Meine persönliche Bewertung ist folgende: Am 8. Mai errangen die Gegner
Deutschlands einen Sieg. Wenn sie es nicht erreicht hätten, wenn diesen Krieg
das nationalsozialistische Deutschland gewonnen hätte, gäbe es heute mit
Sicherheit das polnische Volk nicht mehr. Polen hat die Nachkriegsordnung nicht
gewählt und hatte keine Kraft, seine Nachkriegsinteressen zu verteidigen. Es
hatte aber so viel Kraft, die folgenden Jahrzehnte zu überleben und so den
problematischen Sieg von 1945 in den Sieg des Jahres 1989 umzuwandeln.
(aus: Tygodnik Powszechny Nr. 19 (2913) v. 8. Mai 2005, S. 11-12; Übersetzung: Wulf Schade, Bochum; wir danken der
Redaktion von Tygodnik Powszechny
für die Nachdruckerlaubnis in eigener Übersetzung)