Polnische
Soldaten am Brandenburger Tor
Von Wolfhard Besser
Die offiziellen Feierlichkeiten
zum 60. Jahrestag der Befreiung Hitler-Deutschlands vom Faschismus ließen meist
einen Fakt außer Acht: den großen Anteil der I. und II. Polnischen Armee bei
der Niederschlagung des Nazi-Regimes. Dennoch wurde in kleinen Veranstaltungen
der heroischen Leistungen gedacht.
Am 2. Mai würdigte eine
Kundgebung an einer historischen Stelle in Berlin den opfervollen Kampf in der
Berliner Operation, an der auch Einheiten der I. Polnischen Armee beteiligt
waren: vor dem Haus Schulenburgring 2 in Berlin-Tempelhof. In diesem Haus
unterzeichnete am 2. Mai 1945 die Berliner Garnison die bedingungslose
Kapitulation. Die Kundgebungsteilnehmer, zu denen
auch der Polnische Botschafter in Deutschland, Dr. Andrzej Byrt
sprach, dankten den Befreiern für ihre Tat und gedachten all jenen, die dazu
betrugen, dem Faschismus ein Ende zu setzen.
Eine weitere Veranstaltung
widmete sich dem Buch von Edward Kmiecik
"Berliner Victoria - 24. IV. - 2. V. 1945. Polnische Soldaten am Brandenburger
Tor". Eine Buchlesung und Podiumsdiskussion
hatte den Anteil der polnischen Streitkräfte an der Befreiung Berlins und der
Zerschlagung des Faschismus zum Inhalt. Diese Veranstaltung organisierten die
VVN-Landesleitung Berlin und die Gesellschaft für gute Nachbarschaft zu Polen,
der Regionalverband der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Bundesrepublik
Deutschland, gemeinsam. Auf Initiative der Gesellschaft für gute Nachbarschaft
zu Polen wurde am 9. Mai im Lichtenberger Rathaus
eine Ausstellung des Polnischen Armee-Museums Warszawa
eröffnet, die im gesamten Monat Mai zu sehen war. Sie erinnerte in Fotos,
Dokumenten und Plakaten an den heldenmütigen Beitrag Polens im Befreiungskampf
der europäischen Völker gegen den faschistischen deutschen Aggressor.