Deutsch-polnisches Jugendorchester

Bei der young.euro.classic

Von Ulrike Höck

 

Klassische Musik polnischer Komponisten und polnische Orchester gehören in Deutschland längst zum kulturellen Alltag. Besonders im eben eröffneten deutsch-polnischen Kulturjahr. So verwundert nicht, dass die "Junge deutsch-polnische Philharmonie" derzeit Erfolge feiert. Im August wird sie in Berlin und Hamburg zu hören sein.

 

In diesem Sommer lädt "young.euro.classic", vor fünf Jahren als Festival europäischer Jugendorchester gegründet, wieder zum Europäischen Musik Sommer nach Berlin und erstmals auch nach Hamburg und Essen ein. In 17 Konzerten vom 5.-22. August präsentieren sich Jugendorchester aus zahlreichen Ländern, darunter auch China und Russland im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin. Während die jüngsten Orchestermitglieder mit zwölf Jahren noch Schüler sind, wirken in manchen Orchestern Studierende und junge Profis bis Ende 20 mit. Das Programm reicht von Sinfonien aus dem 19. und 20. Jahrhunderts bis zu sinfonischen Werken der Gegenwart. Von zwölf Uraufführungen wurden sieben Werke speziell für dieses Festival in Auftrag gegeben, weitere zwei Werke kommen zum erstenmal in Deutschland zur Aufführung.

Nachdem im Jahr 2001 das Festival von der 1990 gegründeten Sinfoniette Cracovia unter Leitung von Krzysztof Penderecki eröffnet wurde, ist in diesem Jahr mit der Jungen Deutsch-Polnischen Philharmonie aus Wroc³aw erneut Polen bei young.euro. classic vertreten.

Das junge Ensemble wurde 1999/2000 gegründet und ist damit genauso alt wie das Festival. Es besteht aus einer Auswahl junger hochbegabter Musikstudenten und Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe aus Polen und Deutschland. Diese treffen sich zweimal im Jahr zu einem mehrwöchigen Projekt, um europäische klassische Musik mit einem besonderen Schwerpunkt auf Werke polnischer und deutscher Komponisten einzustudieren, die anschließend in Konzerten aufgeführt werden. Das Orchester beeindruckte im Mai beim Festakt anlässlich der Einweihung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas und dem Festkonzert an seinem Vorabend in der Berliner Philharmonie durch sein großes Können.

Unter Leitung seines Gründers und künstlerischen Leiters Stanislaw Rybarczyk wird die Junge Deutsch-Polnische Philharmonie im Rahmen des Europäischen Musik Sommers die Symphonie Nr. 3 "Symfonia Pieœni a³osnych" (Symphonie der Klagelieder, uraufgeführt 1977) von Henryk Miko³aj Górecki (*1933)‚ "Le Soleil" (Die Sonne), Konzert für Schlagzeug nach Monet, Seurat und van Gogh (Deutsche Erstaufführung) von Grazyna Pstrokonska-Nawratil (*1947) und Krzesany (Bergsteigen) von Wojciech Kilar (*1932) aufführen. Solisten werden Bartlomiej Dudek, Schlagzeug und Grzegorz Szymanski, Klavier sein.

Die Konzerte finden in Hamburg am Sonntag, 14. August, 11:00 Uhr im Thalia Theater und in Berlin am Montag, 15. August, 20:00 Uhr Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt.

In einem Festival-Konzert wird der polnische Komponist und Dirigent Krzysztof Penderecki, der zugleich auch Mitglied des künstlerischen Beirats von young.euro. classic ist, am Samstag, 6. August in Berlin als Dirigent des italienischen "Orchestra Giovanile Italiana" zu erleben sein. Neben dem Frammento per orchestra von Goffredo Petrassi (1904-2003) und der Symphonie Nr. 9. von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975) wird Penderecki (*1933) die eigene Komposition "Concerto grosso per tre violoncelli ed orchestra" dirigieren.

In den Konzerten werden Publikum und Musiker von speziellen Paten aus Kultur, Wirtschaft oder Politik begrüßt. Mit einem Einheitspreis von 9 Euro auf allen Plätzen soll einem breiten Publikum der Konzertbesuch ermöglicht werden. Karten sind erhältlich an allen Berliner Vorverkaufsstellen sowie telefonisch und online: www. young-euro-classic.de

Ticket - und Infohotline: 030 - 53 02 60 60 (Telefonische Buchung für Hamburg: 040 - 300 51 666). Infos über www.yecl.de