Ein Zentrum der Vertriebenen
"Herr Twardowski"
Die Idee eines Zentrum der
Vertriebenen unter dem Namen "Herr Twardowski"
ist eine Antwort auf das Projekt Zentrum
gegen Vertreibungen, das von Erika Steinbach vorangetrieben wird, der
Vorsitzenden des deutschen Bundes der Vertriebenen.
Obwohl wir große Achtung dem Leid des Einzelnen
entgegenbringen, das sich aus den seit Jahrhunderten unseren Kontinent
zerreißenden Kriegen speist, können wir nicht umhin festzustellen, dass die
Frau Vorsitzende herkunftsmäßig eine geborene
Deutsche ist, die in Rumia (Rehmel)
geboren wurde, weil ihr Vater, Unteroffizier der deutschen Besatzungsarmee,
zufällig dort Quartier bezog (selbstverständlich - nach vorheriger Vertreibung der örtlichen
Bevölkerung).
Unserem Verständnis nach schlägt Erika Steinbach also die
Schaffung eines Zentrums (in ihrem Verständnis für) die Vertriebenen vor. Als
offen denkende Menschen sind wir selbstverständlich mit dieser Idee
einverstanden, denn wir meinen, dass es eines der grundlegenden Rechte eines
jeden Menschen ist, sich als Vertriebener zu fühlen.
Weil die geplante Lokalisierung des Zentrums gegen
Vertreibungen zum Herd eines bedeutenden diplomatischen Konfliktes wurde,
verkünden wir eine eigene, eine Bürger-Initiative -
nämlich die Gründung eines Zentrums der Vertriebenen "Herr Twardowski" in Rumia, dem
Geburtsort Erika Steinbachs. Unser Zentrum würde ein Hort des Gedenkens aller
sein, die sich vertrieben fühlen, darunter besonders:
die 1985 aus Afghanistan vertriebenen Russen,
die 1974 aus Vietnam vertriebenen Amerikaner,
die 1945 aus Korea vertriebenen Japaner,
die 1914 aus Frankreich vertriebenen Deutschen,
die 1813 aus Russland vertriebenen Franzosen,
die 1776 aus Madagaskar vertriebenen Polen,
die 1683 vor Wien vertriebenen osmanischen Türken,
die 451 aus Gallien vertriebenen Hunnen und
die 1945 aus Rumia vertriebene
Frau Steinbach.
Als Patron unseres Zentrums entschlossen wir uns, Herrn Twardowski zu nehmen, des heldenhaften Polen, der von
amerikanischen Astronauten vom Mond vertrieben wurde.
Der beste Ort für das Zentrum der Vertriebenen "Herr Twardowski" erscheinen uns die Wiesen zu sein, die
sich zwischen Rumia bis Nahe zu Reda
erstrecken. Auf diesen Wiesen befand sich während des zweiten Weltkrieges die
voller Leben pulsierende Basis der deutschen Luftwaffe, heute jedoch verkümmern
sie, überwuchert mit Unkraut.
Wir beabsichtigen einen Architektur-Wettbewerb für das
Zentrum der Vertriebenen "Herr Twardowski"
auszuloben, wobei wir bereits ein allgemeines Konzept besitzen: An der Decke
des Hauptraumes muss sich eine Freske befinden, die die Vertreibungsszene von
Adam und Eva aus dem Paradies darstellt (der Hinweis ist offensichtlich: Wir
alle sind Vertriebene), um das Gebäude herum eine mit Tartan bedeckte Laufbahn,
auf der organisierte Touristengruppen unter der Aufsicht von Führern üben
könnten, sich hin und her zu treiben (das halbstündige Spiel würde mit dem
Erhalt eines Diploms des Vertriebenen verbunden sein).
Piotr Czerski
Micha³ Piotrowski
[Herr Twardowski wird laut Nowa enzyklopedia powszechna PWN, Teil 6, 1997, S. 507 auch als polnischer Faust bezeichnet, d.h. als jemand, der einen Pakt mit dem Teufel eingeht.]