"Das Heimweh des Walerjan Wrobel"

Von Peter Liedtke

In der Veranstaltungsreihe "Deutsche und Polen - Erinnerung und Zukunft" fand am 25.10.2005 auf Einladung des Freundschaftsvereines Tczew - Witten im Johanniszentrum ein Filmabend statt, an dem der Film von Rolf Schübel, "Das Heimweh des Walerjan Wrobel" gezeigt wurde.

Im Rahmen der Städtepartnerschaft mit Tczew war dies die erste Veranstaltung dieser Art. Gedacht ist daran, sich im Sinne einer dauerhaften Völkerverständigung auch mit einer inhaltlichen Grundlegung zu beschäftigen. Dafür sollen Anregungen für die Bildungsarbeit aufgegriffen werden. Mitglieder und Freunde des Vereins waren eingeladen worden, überdies die Lehrer der Wittener Schulen, die im Frühjahr 2005 den Besuch polnischer Zwangsarbeiter in Witten unterstützt hatten. Das Johanniszentrum Witten stellte dafür einen geeigneten Raum und die notwendige Technik zur Verfügung.

Anwesend waren Mitglieder, Lehrer, Schüler und Teilnehmer der Bürgerreise nach Tczew. In aufgeschlossener Atmosphäre fand ein lebendiger Austausch über den Film statt. Übereinstimmend wurde festgehalten, dass der Film sehr "bewegt" habe. Ein Lehrer betonte, dass er den Film für sehr geeignet halte, im Unterricht gezeigt zu werden. Er begründete dies vor allem mit der Rolle der Hauptfigur als Identifikationsfigur und mit der Detailgenauigkeit des Films, die jedes Klischee vermeide. Für unterrichtliche Zwecke wurde in diesem Zusammenhang vorgeschlagen, die Schüler zur Textproduktion anzuregen, also etwa aus der Sicht der dargestellten Figuren (spätere) Stellungnahmen, Reflexionen, fiktive Tagebucheintragungen und ähnliches zu verfassen - ein Verfahren, dass einer der anwesenden Lehrer schon erfolgreich erprobt hatte.

Die anwesenden Schüler wollen einen Bericht über den Film im Geschichtskurs einer Jahrgangsstufe 13 eines hiesigen Gymnasiums vorlegen. Insgesamt war dies nach unserer Einschätzung ein Versuch, dessen Fortführung sich lohnt.

Vorankündigung: Film- und Gesprächsabend am 24.1.2006: Der nächste Filmabend soll den Film "Wannseekonferenz" zum Thema haben. Dieser Film, der die Planung für den Völkermord an den Juden in Europa darstellt, ist ein anschaulicher Einstieg in die auch in diesem Jahr wiederholt gestellte Frage: "Wie können Menschen so etwas tun?"

Freundschaftsverein Tczew - Witten e. V.,

c/o Peter Liedtke, T: 0172/4909369, tczew-witten@gmx.de, www.tczew-witten.de