"Polenbegeisterung. Deutsche und Polen nach dem Novemberaufstand 1830"

Eine Ausstellung im Deutsch-Polnischen Jahr 2005/2006

 

Anlässlich des "Deutsch-Polnischen Jahres 2005/2006" zeigen das Königliche Schloss in Warschau und das Museum Europäischer Kulturen - Staatliche Museen zu Berlin die Ausstellung "Polenbegeisterung. Deutsche und Polen nach dem Novemberaufstand 1830". Die Ausstellung thematisiert den polnischen Novemberaufstand von 1830, der sich am 29. November 2005 zum 175. Male jährte. Sie zeigt die Dramatik des Aufstandsgeschehens und die Reflexionen in Europa und vor allem in Deutschland auf dieses Ereignis. Dazu zählt die großartige Solidarität mit den Trägern dieser Freiheitsbewegung, die nach der Niederschlagung aus Polen durch Deutschland in andere europäische Länder insbesondere nach Frankreich fliehen mussten.

 

Die Ausstellung zeigt ca. 250 Exponate von mehr als 40 Leihgebern aus Polen, Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Darunter sind so hochkarätige Objekte wie der Autograph der "Polonia-Ouvertüre" von Richard Wagner, die unmittelbar im Zusammenhang mit diesen Ereignissen komponiert wurde. Ebenso eindrücklich ist das Gemälde "Finis Poloniae 1831 oder Der Polen Abschied vom Vaterlande" von Dietrich Monten aus der Alten Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, das prägnanteste Beispiel für die deutsche Solidarität.

Nachdem die Ausstellung im Dezember und Januar in Warschau gezeigt wurde, wird sie vom 3. März bis 30. April in Berlin zu sehen sein. Geöffnet ist sie täglich außer Monat von 10 bis 18 Uhr.

Ergänzend zu dieser großen Ausstellung findet eine kleine Ausstellung mit dem Titel  „Ein europäischer Freiheitskämpfer - Ludwik Mieros³awski 1814-1878“ statt. Der sich Zeit seines Lebens als Pole fühlende Ludwik Mieros³awski, als Sohn einer französischen Mutter und eines polnischen Vaters 1814 in Nemours geboren, wirkte in den 1840er Jahren an mehreren Orten Europas als Anführer revolutionärer Aufstände. Weit über Polen hinaus gilt der General, Schriftsteller und Publizist Mieros³awski als Kopf eines Freiheits- und Unabhängigkeitswillens, nicht zuletzt, da er sein Engagement für eine freie polnische Nation mit einer frühen Form von Internationalität verbunden hatte. Zudem stand Ludwik Mieros³awski in Kontakt mit herausragenden Persönlichkeiten seiner Zeit, so zum Beispiel mit Bettina von Arnim, die sich während seiner Berliner Inhaftierung für ihn einsetzte, und Alexander von Humboldt. Diese exponierte Biografie des polnischen Freiheitskämpfers, der Fußnoten in den Geschichtsbüchern Polens, Deutschlands, Frankreichs und Italiens hinterlassen hat, zeigt das Museum Europäischer Kulturen in der Kabinettausstellung in der Alten Nationalgalerie Berlin: Geöffnet täglich ausser Montags von 10 bis 18 Uhr, Donnerstags bis 22 Uhr.  Die Eröffnung dieser Ausstellung findet am 28.3. um 18 Uhr mit einem Vortrag von Daniela Fuchs statt. Aber auch das weitere Begleitprogramm ist interessant. Es reicht von historischen Vorträgen über einen musikalisch-literarischen Abend  bis zu kulinarischen Reiseberichten. Nähere Informationen und das aktuelle Programm unter http://www.smb.spk-berlin.de/ smb /sammlungen/details.php?objID=10&lang=de                                                  

kfo.

 

 

Bereits zur Eröffnung im März beteiligt sich die „Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland e.V.  - Gesellschaft für gute Nachbarschaft zu Polen“ am Deutsch-Polnischen Tag im Museum europäischer Kulturen, bei dem sich Vereine, die sich für eine aktive und partnerschaftliche deutsch-polnische Nachbarschaft einsetzen, präsentieren. Ebenso beteiligt sie sich an dem interessanten Rahmenprogramm der Ausstellung: Samstag, 8. April, 15 Uhr: Unter dem Titel "Touren durch die ErsatzStadt - Polen in Berlin", wird ein Film über das Ankommen in Berlin und ein Projekt des Polnisches Sozialrates gezeigt.  Es gibt Orte, die dürfen bei einer Stadtrundfahrt nicht fehlen - wie der Potsdamer Platz und die Alte Nationalgalerie. Richtig interessant wird es, wenn Maciej Berlin und Beata Waldek diese Orte als Ausgangspunkt für die Diskussion mit der Künstlerin Gülsün Karamustafa um Grenzen, Märkte, Vertragsarbeit und soziale Themen von Polen in Berlin aufsuchen. Im Anschluss an diese Veranstaltung findet eine Führung durch die Ausstellung statt.                                           

 kfo.