Deutsch-polnisches
Interkulturprojekt sucht Mitglieder
Vor einem halben Jahr haben wir,
deutsche und polnische Studenten der Uni Jena, das Projekt ACOTO gegründet, in
dessen Rahmen wir uns mit beinahe Allem beschäftigen, was Polen, die
Deutsch-Polnischen Beziehungen und das gegenseitige Kennenlernen betrifft. Basierend
auf der Unterdrückung von Minderheiten und ihren Rechten in Polen führten wir
zunächst eine internationale Fotoausstellung in Jena durch, darauf aufbauend
eine Podiumsdiskussion über die gesellschaftspolitische Lage in Polen,
Homophobie und Menschenrechte mit deutschen und polnischen Referenten aus
Wissenschaft und Gesellschaft.
Nun planen wir, im Herbst eine
umfassende polnische Woche in Jena und Weimar zu organisieren, daneben laufen
Ideen oder tatsächliche Projekte, zum Beispiel in Zusammenarbeit mit polnischen
Autoren gegenseitige Stereotypen zu thematisieren und graphisch darzustellen.
Als Plattform dient und dazu auch unsere Webseite www.acoto.com. Wir suchen noch junge deutsche und polnische Leute, die Interesse haben, sich an unseren Projekten zu beteiligen und auch eigene Ideen einzubringen. Dazu ist ein Interesse an Polen und eine Motivationsfähigkeit für kulturelle, künstlerische, politische (...) Projekte in diesem Bezug natürlich Vorraussetzung. Wir planen regelmäßige Treffen in Jena oder auch mal Weimar, das sollte aber niemanden hindern, der nicht in direkter Umgebung wohnt, uns zu kontaktieren!
Slot Art
Festival
Das Slot Art Festival findet 2006
nun schon zum 14. Mal statt und zum 5. Mal im alten Kloster in Lubiąż.
Dort befindet sich eines der kostbarsten und größten Barockklöster in
Mitteleuropa. Im Innenhof des Schlosses wird eine Konzertbühne aufgebaut, im
Kaminzimmer entsteht eine Cafeteria, das Kellergeschoss verwandelt sich in
einen DJ-Club und der Kreuzgang in eine Kunstgalerie. Die mystisch wirkende
Kathedrale bildet den Hintergrund für Installationen, abendliche
Kunstvisualisierungen und Theaterspektakel. Für alle zugänglich werden
Workshops und Seminare von Spezialisten und Spezialistinnen aus über 70
Bereichen durchgeführt (u.a. visuelle Kunst, Theaterstücke, musische
Unterhaltung, Multimedia)
Im Programm sind u.a. enthalten:
- Konzerte: 4 Bühnen/ 40 Akteure/
polnische und ausländische Bands/ von alternativ über jazz bis hin zu
Klassikern
- Club-Bühne: Club-Musik/ unplugged-Konzerte/
chill out
- Visuelle Kunst und
Bühnenstücke: multimedia/ Ausstellungen/ Installationen/ Performances/ Theater/
Kino uv.a.m.
Termin: 19.-23. Juli 2006, Ort: Lubiąż bei Wrocław; weitere Infos: www.slog.org.pl
Warschau in
Berlin
Zeitgenössische
Malerei aus Polen
Die Neuen
Alten und die Neuen Neuen - 40 Künstler, 80 Arbeiten und ein Jubiläum
Ein Ausstellungsprojekt der Stadt Warschau in Zusammenarbeit mit dem
Berliner Senat.
Zwischen Berlin und Warschau
besteht nunmehr bereits seit 15 Jahren eine Städtepartnerschaft. Sie erwies
sich als ein wichtiges Instrument, um vielfältige bilaterale Kontakte und
Initiativen anzuregen, zahlreiche Netzwerke herzustellen und die Zusammenarbeit
auf unterschiedlichsten Ebenen zu entwickeln: in den Bereichen
Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Wirtschaft und Arbeitsmarkt, Verkehr und
Umwelt, Wissenschaft und Bildung sowie nicht zuletzt der Kultur.
Aus Anlass dieses 15-jährigen
Jubiläums präsentiert sich die Stadt Warschau in Berlin mit einer umfangreichen
Ausstellung der zeitgenössischen Malerei. Die Ausstellung gibt einen
aufschlussreichen Überblick über die künstlerische Entwicklung in Polen. Sie
folgt dabei nicht dem gegenwärtigen Mainstream, sich hauptsächlich auf die
junge Kunstszene zu konzentrieren, sondern vermittelt Generationen übergreifend
einen profunden Einblick in die unterschiedlichen Traditionen, thematischen
Ansätze und ästhetischen Handschriften. - Protagonisten der polnischen Moderne,
international renommierte Künstler, aber auch junge avancierte Maler
präsentieren in dieser einzigartigen Werkschau ihre Arbeiten. So treffen Werke
der stilprägenden Professoren wie Stefan Gierowski oder Teresa Pagowska auf
Arbeiten ihrer Schüler: Eine Generation, die durch eine gewisse räumliche und
zeitliche Distanz zu den westeuropäischen Kunstentwicklungen aber auch von den
Erfahrungen des Eisernen Vorhangs geprägt ist und deren Kunstverständnis
zugleich im Politischen begründet ist. Und "politisch" bedeutet in
diesem Zusammenhang zunächst ein Eintreten für eine freie, sich selbst
bestimmende Kunst.
Die letzten Jahre, besonders nach
Polens Beitritt zur EU, hat sich eine neue Künstlergeneration etabliert, die
sehr schnell den Anschluss an die internationalen Kunstentwicklungen, -trends
und Märkte gefunden hat. Es ist die erste Generation, die frei ohne die
Belastungen des Kalten Krieges Kunst macht, diese bei zahlreichen nationalen
und internationalen Ausstellungen präsentiert und nicht ohne Erfolg verkauft.
Julita Malinowska, Karol Radziszewski, Piotr Soko³owski (u.a.) gehören zu den
jüngsten, avancierten Künstlern dieser Szene.
Die Auswahl der Künstler und die
Zusammenstellung der Werke spannen einen interessanten Bogen über die
Nachkriegszeit und beschreiben exemplarisch die unterschiedlichen
Kunstverortungen in der Entwicklung der zeitgenössischen Malerei in Polen.
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Kommunale Galerie, BA Charlottenburg-Wilmersdorf o Fachbereich KulturHohenzollerndamm o 174-176 o 10713 Berlin Tel. 9029-16704, vom 13. August - 10. September 2006, Öffnungszeiten: Di-Fr. 10-18 Uhr, So. 11-17 Uhr Eintritt frei
Teatr Biuro Podróży spielt "Carmen Fuebre"
Im Rahmen des achttägigen
Programms "Wszystko Jasne? - Alles klar?" in den Städten Bochum,
Gelsenkirchen und Essen, das anlässlich des Deutsch-Polnischen Jahres
veranstaltet worden war, trat in Bochum auf dem Rathausplatz das "Teatr
Biuro Podróży" auf. Im Broschürentext zu dem Programm heißt es
informativ und treffend dazu: "Überlebensgroße abscheuliche Wesen
erscheinen - Ehrfurcht gebietend und gefühllos. Sie plündern, sie zerstören. Es
herrscht Krieg. Teatr Biuro Podróży hat ein beeindruckendes Stück über den
Wahnsinn des Krieges geschaffen. Inspiration zu diesem Stückwaren die
ethnischen Konflikte in Bosnien. Der weltweit stärker werdende Nationalismus
und die wachsende Intoleranz haben die Gruppe bestärkt, dieses Stück in der
ganzen Welt aufzuführen. In die Produktion "Carmen Funebre", was man
mit "Trauermarsch für Carmen" übersetzen kann, flossen Berichte von
Zeitzeugen des Jugoslawienkrieges mit ein. Die Einzelschicksale erzählen vom
Verlust der Verwandten, der Freunde und der Heimat. Mit Feuer,
Suchscheinwerfern und hämmernder Musik inszeniert die Gruppe auf Stelzen die
Schrecken des Krieges. Ihre Bilder und Symbole sind für jede Kultur
verständlich, beeindruckend schön und beängstigend zugleich. Teatr Biuro
Podró¿y wurde 1988 in Poznań (Polen) unter der Leitung von Paweł
Szkotak gegründet. "Carmen Funebre" ist die zweite Straßenproduktion
der Company. Sie war auf zahlreichen internationalen Festivals vertreten und
erhielt renommierte Auszeichnungen."
Einen Eindruck dieses faszinierenden Stücks vermitteln das Foto auf der Titelseite dieser Ausgabe von POLEN und wir sowie die Fotokollage auf der Rückseite. Man kann nur jedem Menschen empfehlen, sich dieses etwa 40-minütige Stück anzusehen.