Liebe Leserin, lieber Leser!

 

In memoriam Irena Sendler - lesen Sie in dieser Ausgabe über die tapfere und mutige Frau, die 2500 Kinder vor dem Holocaust gerettet hat!

„Polen an der Schwelle zur Fünften Republik?“ Dieser Frage widmete sich die Tagung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der BRD am 7. Juni 2008 in Berlin. Die aktuelle Situation in Polen, die deutsch-polnischen Beziehungen sowie die Perspektiven für Polen, Deutschland und Europa standen im Mittelpunkt der Diskussionen und Vorträge, die nicht immer die Meinung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft teilten. Der Tagungsbericht und die Auszüge aus den einzelnen Referaten namhafter Wissenschaftler aus Polen und Deutschland verdeutlichen die Unterschiede und genauen Inhalte.

Weitere aktuelle sowie für die momentane deutsch-polnische Situation erklärende historisch politische Ereignisse geben Anlass, in dieser Ausgabe darüber zu berichten. „Wir wollen keine Schilder und keine Kriege, wir wollen Frieden!“, solche Parolen sind von denen zu hören, welche Stimmen das Nein zum Raketenschild in Polen erheben. Beobachter meinen, die Linke in Polen hätte ihr Pulver verschossen und müsste sich neu erfinden, Holger Politt aus Polen berichtet über die Hintergründe dieser Behauptung. Ein Beitrag von Christoph Koch informiert über das Ergebnis des an den deutschen Bundestag gerichteten Appells der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der BRD. Wenn ein Deutscher zum Polentum konvertiert, ist das mitunter auch ein Anlass, über die Beweggründe und Erfahrungen zu berichten. Lesen Sie im Interview (Teil 1) mit dem bekannten Dramatiker, Regisseur und Übersetzer Peter-Piotr Lachmann, wann Zweisprachigkeit ein Vor- oder Nachteil sein kann.

Angesichts eines möglichen neuen Rüstungswettlaufs sei in dieser Ausgabe an eine politische Initiative, den Rapacki-Plan, erinnert, die mit kühnen Plänen die Rüstungsspirale des Kalten Krieges zurückdrehen wollte. Auch die Kriegsgefangenen-Zeitung „Die Brücke“ hat für die deutsch-polnische Aussöhnung und gute Nachbarschaft scheinbar mehr getan als Manche wahrhaben wollen. Welchen Stellenwert diese Brücke ins Leben genau hatte, können Sie im Beitrag vom Harri Czepuck lesen. Carl von Ossietzky hatte seit 1921 schonungslos vor Hitler und den industriellen Hintermännern gewarnt und wurde schließlich im Konzentrationslager umgebracht. Der Beitrag zur deutsch-polnischen Gedenkfeier anlässlich seines 70. Todestages ehrt den Autor und Redakteur der pazifistischen, antimilitaristischen Berliner Wochenzeitschrift „Die Weltbühne“.

 

Mit herzlichen Grüßen

Wulf Schade und Christiane Thoms