Feo Jagemann gestorben

 

Am 23. Oktober 2008 verstarb in Aurich unser Mitglied Feo Jagemann. Feo Jagemann, geboren am 5. Januar 1917 als Franz Eberhard Otto (F.E.O.) Jerzykiewicz in Nowy Tomyœl, war Kind einer polnisch-deutschen Ehe und nicht zuletzt dadurch war sein Weg als Mittler zwischen den beiden Kulturen sowohl auf beruflicher wie auch auf ideeller Ebene geprägt. Während des II. Weltkrieges konnte er als Soldat der deutschen Wehrmacht dank seiner Zweisprachigkeit den polnischen Widerstand unterstützen. Von Beruf Journalist, arbeitete er nach dem Krieg bei verschiedenen Zeitungen bis er dann 1968 in der Heimvolkshochschule Aurich als hauptamtlicher Dozent begann. Fünf Jahre später war er bis zu seiner Pensionierung 1982 Leiter dieser Einrichtung. Als Journalist wie Dozent und Leiter der Volkshochschule unterstützte er eine Politik, die der Ost-West-Konfrontation der Blöcke im ‚Kalten Krieg' ein pragmatisches Miteinander entgegensetzte. In diesem Sinne wirkte er auch in unserer Gesellschaft, deren kritische Distanz zur staatlichen deutschen Politik gegenüber Polen er teilte und für die er zu ihrem 40jährigen Jubiläum 1988 die Broschüre „Anstößige Politik, Vier Jahrzehnte deutsch-polnischen Bemühens“ schrieb, in der es heißt: „Allen Versuchen zur beschönigenden Darstellung des deutschen Ostabenteuers, hier in Hinblick auf Polen, will die ‚Deutsch-Polnische Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland’ auch gegen Ende des vierten Jahrzehnts ihres Bestehens weiterhin entgegenwirken. Sie ist keine Schönwettergesellschaft, sie ist auch keine Nachvollzugsgesellschaft, die sich politisch-diplomatischen Trends zum Zwecke der Unterstützung anschließt. Sie will eine „anstößige“, d.h. Anstöße gebende Einrichtung sein zur deutsch-polnischen Aussöhnung..

Seine ausgleichende Arbeit in unserer Gesellschaft  wird uns immer dankbar in Erinnerung bleiben.